Küche Vietnams

 

Kochen ist Meditation. Essen auch:

Nehmen Sie sich für jeden Bissen Zeit und versuchen Sie, die verschiedenen Aromen herauszuschmecken.

Die vietnamesische Küche, bis vor kurzem außerhalb Asiens noch weitgehend unbekannt, findet mittlerweile immer mehr Liebhaber. Kein Wunder, denn sie ist leichter, bekömmlicher, frischer und würziger als alles, was man bisher an asiatischem Essen kennen gelernt hat. Mit ihrer verschwenderischen Fülle von Kräutern, Gewürzen und Gemüse gilt die vietnamesische Küche als eine der "reinsten" Küchen in Ostasien, in der die einzelnen Zutaten unverfälscht zubereitet werden.

 

Essen gehört in Vietnam zu den wichtigsten Kulturleistungen neben der Sprache. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Vietnamesische Küche seit mehreren tausend Jahren festen Grundregeln folgt. Die wichtigste Regel lautet, dass das Essen nicht nur köstlich schmecken soll, sondern auch gesund und frisch sein muss. Daher stehen besonders Obst und Gemüse in den verschiedensten Variationen und Kompositionen ganz oben auf den vietnamesischen Speisekarten. Spezialitäten wie die Nudelsuppe „Pho“ oder Reis mit marinierter Schweinebrust und Zwiebeln („Thit Kho“) verwöhnen dabei aber nicht nur den Gaumen, sondern auch die Augen, legt man in Vietnam doch auch sehr großen Wert auf ästhetisch angerichteten Speisen.

 

Von vielen Kennern als eine der besten Küchen angesehen, beinhaltet die vietnamesische Küche Einflüsse der Küchen Chinas, Indiens und Frankreichs.

Aus China stammt die Verwendung des Woks und von Essstäbchen und die damit einhergehende Angewohnheit, Speisen häppchenweise in mundgerechte Stücke zu zerteilen und zuzubereiten sowie einige chinesische Zubereitungsarten, die besonders im Norden Vietnams verbreitet sind. Aus Indien wurde der Buddhismus übernommen und die damit verbundene Vorliebe für vegetarische Küche und Curry. Aus Frankreich schließlich, das jahrhunderte lang Kolonialherr Vietnams war, stammt die Grundlage vieler vietnamesischer Gerichte und Essgewohnheiten, vermischt und verfeinert durch die tropischen Zutaten und Einflüssen. Klassisches Beispiel ist das Croissant, das belegte Baguette zum Frühstück, das Rindergulasch, das Ragout oder die übernommene Kaffeekultur sowie viele Küchenausdrücke und vieles mehr.

 

Das Prägnanteste in der vietnamesischen Küche ist die Soße zum Würzen - Nuoc Mam - Sie wird zu den meisten Gerichten verwendet. Zum Dippen wird vielfach nuoc mam mit Limetten verfeinert serviert.

 

Öl wird im Gegensatz zur chinesischen Küche selten verwendet, die Gerichte sind meist nicht so scharf wie die aus Thailand, viele Kräuter wie Minze, Koriander, Basilikum usw... tragen die Rolle eines ganz wesentlichen und unverzichtbaren Geschmackträgers.